Dass Alt und Jung durchaus gut miteinander können, zeigte sich bei einer Aktion der Grundschule Ellingen mit dem Altenheim St. Elisabeth. Unter dem Motto „Schutzengel“ fand seit April ein Kunstprojekt statt, das von dem Eichstätter Künstler Raffael Graph und Pfarrerin Sibylle Bloch fachlich und inhaltlich begleitet wurde. Das Thema „Schutzengel“ ist dabei ein Zweig des großen, vielfältig interpretierbaren Schulprojekts „Behütet“. Die Idee zu dem neuen Projekt kam von Ellingens Schulrektorin Brigitte Brunner – ermutigt durch die erfolgreiche Kinder-Kunstakademie im Vorjahr. Inspiriert vom Oberbegriff „Behütet“, wählten sechs Kinder einer 1. und 4. Klasse – gemeinsam mit Bewohnern des Altenheims – das Unter-Thema „Schutzengel“ aus. Über das Gesamtprojekt werden wir nach den Pfingstferien ausführlich berichten. Dann ist auch ein spezieller Spaziergang durch Ellingen geplant – überall dorthin, wo die kreativen Ergebnisse ausgestellt werden.
Hier zunächst der Beitrag über die schöne Zusammenarbeit von Alt und Jung im großen Saal von St. Elisabeth. Weil auch dort viel gebastelt wird, nahm Rektorin Brunner kurzer Hand den Kontakt zum Beschäftigungsteam des Seniorenheims auf. Christa Pihale vom Altenheim: „Ich fand es prima, dass die Schulleitung unsere alten Leute in das Gesamtprojekt mit eingebunden hat“. Und so duftete es an drei Tagen im Neubau-Saal angenehm nach Holz und Farbe – dazu brummte eine Tischsäge, die Sozialhelfer Tobi Hinz bediente. Der junge Mann sägte aus den bemalten Sperrholzbrettchen die Schutzengelmotive aus. Raffael Graph schaffte es immer wieder, die anfänglichen Hemmungen beim Malen aufzubrechen. „Die Arbeitsschritte haben sich bei Klein und Groß dann doch ganz gut entwickelt, vor allem durch eine gute Teamarbeit“, resümiert Graph.
Mit Spaß und Freude dabei
Dass die ganze Sache auch den Seniorinnen und Senioren viel Spaß und Freude bereitete, konnten am Schluss alle Helferinnen und Helfer bestätigen. Allerdings: Während die Kinder offenbar noch wenig Erfahrungen mit „Schutzengeln“ hatten, kamen bei der älteren Generation so manche Erinnerungen auf. Die 90-jährige Erika Hochrein erinnerte sich an einen Waldbrand, den sie als Mädchen beim Holzholen erlebte. „Umgekommen ist niemand, da muss ein Schutzengel dabei gewesen sein“, vermutet sie. Karl Lutz (85) hat aus Kindheitstagen noch ein brennendes Haus vor Augen. Auch da hat wahrscheinlich ein Schutzengel das Leben der Bewohner gerettet. Die gemalten und gesägten Werke drücken insgesamt eine Vielfalt an Motiven aus. Zu den teilnehmenden Heimbewohnern gehörten: Gerda Held, Isolde Klotz, Eveline Veitengruber, Anneliese Maier, Erika Hochrein, Elsa Rohrhuber, Wilhelm Friedrich und Erich Link. Nach den Pfingstferien sollen alle „Schutzengel“ in der Spitalkirche ausgestellt werden.